DER MUTTERGOTTESSITZ AUF TSCHANN

Auf ihrer Reise durch das schöne Eisacktal kam die liebe Gottesmutter auch auf die Raschötz. Unterhalb des Tschanner Kirchleins drehte sie sich um, die Gegend zu betrachten. Und sie fand diese so schön, daß sie beschloß, dieselbe mit Muse zu bewundern. Dabei setzte sie sich auf einen flachen Stein linker Hand des Weges.

Der harte Fels verwandelte sich der Muttergottes zu Ehren in einen weichen Sessel, der erst später wieder zu Stein wurde. Die Stelle, wo Maria saß, ist noch deutlich an der Felsplatte ersichtlich und heißt der Muttergottessitz. Ganz alte Leute benennen die Stelle auch als den "Weibelesitz".

Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 293 f.