DAS VERMEINTE VIEH
Im Schloß Anger bei Klausen war das Vieh vermeint, d.h. verhext,
und der Schloßherr bat den wundertätigen Herrn Gabriel von
Neustift um Auskunft und Hilfe. Der Herr Gabriel befahl ihm, unter der
Schwelle des Haustores zu graben, da werde er drei weiße Schachteln
finden. Diese dürfe er nicht öffnen, sondern ganz zuoberst in
seinem Acker eingraben. Der Angerer befolgte dies, und von Stund an wurde
sein Vieh gesund.
Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 188