SCHÄTZE AUF SCHLOß WOLKENSTEIN
In der Ruine Wolkenstein sollen, wie man sagt, ungeheure Schätze vergraben sein. Oft und oft schon haben Leute danach gegraben, konnten aber bislang nie etwas finden.
Als einmal wieder ein paar Schatzgräber oben in den Ruinen des alten
Schlosses herumstocherten und den Schatz für diesmal unbedingt zu
finden hofften - koste es, was es wolle - da erschien mit einemmale ein
riesiger, schwarzer Vogel mit feurigen Augen und umflatterte die Schatzsucher
mit derart fürchterlichem Gekrächze, daß diese alles liegen
und stehen ließen und Hals über Kopf aus den alten Mauern rannten!
Seither ist ihnen die Lust am Schatzgraben gründlich vergangen.
Quelle: Vian, Josef Anton, Gröden, der Grödner und seine Sprache. Bozen 1864. S. 30