DER TEUFEL AUF DER BIRL
Beim Moarkircher in Reischach ist einmal der Teufel gewesen. Der hat die Drescher oft hart geplagt; er hat ihnen nicht etwa nur einmal von der Birl (Raum zum Unterbringen des Getreides) aus Garben auf die Köpfe geworfen. Die Drescher aber haben Bänterknüttel (Knüttel zum Antreiben des Wiesbaumes auf Heu- und Garbenfudern) genommen und auf die Birl hinaufgeschleudert, so daß es recht geklappert hat, wenn der Schwarze an den "Hörnlen" getroffen worden ist! Der Teufel aber hat ihnen recht "agngizähnt" (die Zähne gezeigt).
Ein Bruneckner Kapuziner hat ihn endlich hinausgebannt und einen Kreis
um Haus und Hof gezogen, innert dessen er sich nicht mehr blicken lassen
durfte.
Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 661