DIE UNTERGEGANGENE STADT KERLA

Im weiten Olanger Talbecken, zwischen dem Preinbichl und dem Tonigenstöckl, stand einst die schöne und reiche Stadt Kerla. Doch ein dunkles Geschick waltete über ihr: Eines Tages - man weiß nicht mehr, warum - mußte die Stadt "untergehen", und nur die einstige Kirche oder Friedhofskapelle blieb von dieser Katastrophe verschont. Es ist das heutige Tonigen- oder "Kerlastöckl". Beim Pflügen auf den dortigen Äckern stößt man nicht selten auf Mauerreste dieser uralten Stadt.

Quelle: Fink Hans, Neugesammelte Sagen. Der Schlern, 1962, S. 99 f.

Anmerkung: Aufgrund dieser Sage konnte der Archäologe Dr. Reimo Lunz diese Stadt lokalisieren und einen Zusammenhang zwischen der Sage von der versunkenen Stadt und den archäologischen Funden herstellen.
Siehe: "Die versunkene Stadt in der Windschnur bei Niederrasen - Sage und Wirklichkeit.", Reimo Lunz in: Südtirol in Wort und Bild, 1/2001, S. 21 - 25