VERSTEINERTE HEUSCHOBER

Einmal machte ein Bauer an einem gebotenen Feiertage auf der Seiser Alm Heuschober auf. Die Leute warnten ihn vor seinem frevelhaften Treiben. Er aber erwiderte, er sehe nicht, daß es heute schlechter gehe als an Werktagen. Als er seine Arbeit vollendet hatte, freute er sich ob der getanen Arbeit. Des andern Tages fand er aber seine schönen Heuschober in Steine verwandelt, die man noch heutzutage in Tschapit auf der Seiser Alm sehen kann.

Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, S. 369 f.