HANS KACHLER

So hieß ein Knecht, der bei einem Hof in St. Valentin bei Seis diente und überdies Meister der Hexenzunft war, die auf dem Schlern ihre Zusammenkünfte hatte.

Oft geschah es, daß er, als man ihn zum Essen rief, gerade bei seiner Hexengenossenschaft auf dem Schlern war. Da fuhr er in einem einzigen Riesensatz vom Schlern herab auf den Haussöller, um ja nicht die Knödel zu versäumen.

Der Kachler-Hans besaß Riesenkräfte, auch konnte er die schwersten Steine weit wegwerfen. So hat er den bekannten großen Tschanstein auf der Seiser Alm vom Schlern dort hinübergeworfen, als ihn die Hexenweiber einmal gar zu sehr erzürnt hatten. (Kastelruth.)

Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 768, S. 440