Kastelfeder
1.

"Schloß Castelfeder ob Auer wurde von den Langobarden ehe sie das Tirol verlassen, wie wir schon in der Lands=Fürstlichen Geschichts=Beschreibung folio 81. pasc.l. angefüeget, vor ein Schidsäul gegen Teutsch=vnd Welschland gesetzt, vnd zubekräfftigung ihrer Freündtschafft mit den Benachtbärten ein Schloß deß Bundts genant"

Quelle: Brandis, Franz Adam Graf von: Des Tirolischen Adlers Immergrünendes Ehrenkränzel, Botzen 1678. II, 160

Kastelfeder - Salurn, © Claudia Ruppitsch

Blick von der Ruine Kastelfeder Richtung Salurn
© Claudia Ruppitsch, 5. April 2003

2.

"Hiernach soll hundert Jahre vor Christus ein Heer der Cimbern, das aus den norischen Schluchten gekommen, auf seinem Zuge durch die tridentinischen Alpen, die Römer in der Gegend des heutigen Neumarkt in einem blutigen Treffen überwunden, und mit diesen dann eine Capitulation geschlossen haben. Das Castell, wo dieser Akt zu Stande kam, hätte daher den Namen Castellum foederis erhalten."

Quelle: Staffler, Johann Jakob: Tirol und Vorarlberg, topographisch, mit geschichtlichen Bemerkungen, Bd. II, Heft 2. Innsbruck 1846. II. 1112

3.

"Man sagt auch fyr gewis, das die 3 leichler, wan die schweren wetter anfallen von Tramin bey Sa. Jacob gesechen werden, von disem kirchel hin yber15 und wider her fügen gesechen werden."

Quelle: Wolkenstein, Marx Sittich von: Landesbeschreibung von Südtirol, Festgabe zum 60. Geburtsjahr Hermann Wopfners, Innsbruck 1936, SS, 34, 205 f.

4.

"Ain alt geschribnes Buech meldet dass A. C. 939 vnter Conradn I. Bischoffen zu Trient in den Berg bey Castelfeder vnter einen vhralten Gemäur vngefer ein Gewölb seye eröffnet worden, worinnen man etliche verwesene Menschen=Cörper gefunden, die einen überaus Eeblichen Geruch von sich geben, nach dem man dieselbe Gebain ohne alle Ehrenbietung erhöbt vnd in das vungweychte Erdreich vergraben, so seyen auff der Capellen zu erdeuten Castelfeder drey hölle Liechter erschienen, die von dannen auff den Kirch=Thurm zu Tramin geflogen, welches der gemain Sag nach noch heuntiges Tags beschehen sollte, wann sich ein gefahrliches Wetter am Himmel spiren last, worauß geschlossen werden kunte, dass diese Gebain von großen Freunten Gottes herriren, davon zwar keinandere schrifftliche Beweistumb, wann jedoch Tertulianus, Eusebius, Cyprianus, Origines, Paulinus, Minutius Felix vnd andere Geschichtschreiber gelesen vnd beobachtet windet was sich in der erst Bluenden Kirchen in der gleichen Begebenheiten vilmalen zuegetragen, mechte auch diese Erzehlung so gar vnglaublich nit vorkommen."

Quelle: Brandis, Franz Adam Graf von: Des Tirolischen Adlers Immergrünendes Ehrenkränzel, Botzen 1678. I, 89.


5.

"In disen alten Schloß ist, auf dem alten Thurn von den Herren von Aur, und derselben Burgern, ein altes Creiz, so vor etlich Johren daß hochgewiter herabgeschlahen bey wöllichen sich hab fir, und fir drey Plabe liechtien sechen lassen so lang es hiermit hinter den alten altar gehangen, und ist gar Ein gewisse Geschieht Anietzo alß es wieder oben in sein Orth, sieht manß nit mehr."

Quelle: Troyer, P. Ferdinand: Chronik der Stadt Bozen, Ms. Im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck (FB 2684), 9