DAS GNADENBILD VON KURTATSCH
Ein kaiserlicher Soldat sah am 28. November 1733 im Bauernhof "auf
der Platten" in Kurtatsch nach dem abendlichen Rosenkranzgebet an
einem Madonnenbilde, das in der Stube hing, auf einmal Tropfen wie Tränen
und Schweiß im Gesicht, welche Erscheinung früher niemand bemerkt
hatte. Da sich diese Erscheinung wiederholte, obwohl man die Tränen
abgetrocknet hatte, so zeigte dies infolge der bereits beginnenden Verehrung
von seiten des Volkes der damalige Pfarrer Anton v. Pichler dem Bischof
an. Dieser entsandte eine Kommission, welche nach genauester Prüfung
und Zeugenverhör keine Täuschung noch Betrug vorfand und die
übertragung des Bildes nach angelegten Siegeln auf den Seitenaltar
der Kurtatscher Pfarrkirche zur öffentlichen Verehrung am 17. Juli
1738 gestattete. Vorzugsweise kam das Gnadenbild, das bei der Bevölkerung
von Kurtatsch heute noch in großer Verehrung steht, zur Zeit der
großen Cholera im Jahr 1836 zu Ehren.
Quelle: Atz, Karl und Schatz, P. Adelgott, Der deutsche Anteil des Bistums Trient, Bd. II, S. 155 f.