Der Kartäusermönch
Als einst ein Bauer in einem früheren Mönchsgärtlein in Karthaus Gemüse pflanzen wollte, stieß er auf den Leichnam eines Kartäusers. Der Mann grub ihn aus und scharrte das Gerippe an einer entlegenen Gartenstelle wieder ein. In der folgenden Nacht aber bebte und zitterte der Boden in der Schlafkammer des Bauern derart, daß der Leichtsinnige dieses Mahnzeichen des Toten verstand und dessen Beisetzung in geweihter Erde veranlaßte. Seitdem blieb alles wieder ruhig.
Einer der Klostergärten in Karthaus (Vinschgau, Südtirol)
© Berit Mrugalska, 2. September 2006
Quelle: Die Kartause Allerengelberg im Schnalstal, Rudolf Baur, Bozen 1970, S. 58.