Der Geist auf dem Reaslerhof in Kompatsch
Der Reaslerbauer von Kompatsch war ein Unfriedenstifter sein Leben lang.
Wie gelebt so starb er auch, unausgesöhnt mit Gott und den Menschen.
Zur Strafe mußte er nach seinem Tode als feuriger Geist umgehen.
Seine Frau ging in der Früh einmal wie gewohnt in den Stall und sah
zu ihrem Schrecken den verstorbenen Bauern als feurigen Geist auf einem
Ochsen sitzen. Sie holte daraufhin einen frommen Kapuzinerpater, der den
unguten Geist in einen kupfernen Kessel bannte und ihn in eine Gand des
Naturnser Nörderberges hinaufschaffte. Seither hatte man Ruhe vor
ihm.
Quelle: Winkler Robert, Volkssagen aus dem Vinschgau. Bozen 1968. S. 334.