DER SCHGUMSER PUTZ
In der weiten Talebene zwischen den Ortschaften Laas, Tschengls und Eyrs dehnten sich einst weite Auen und Moore aus. Diese einst halbwilde Gegend machten früher nicht nur wilde Tiere, namentlich Wölfe, unsicher, sondern auch noch allerhand böse Geister und "Mooshexen", die hier ihr Unwesen trieben. Fuhrleute und Fußgänger, die nachts in dieser Gegend unterwegs waren, sahen hier oft geheimnisvolle Lichtlein.
In diesen Talauen hatte der "Schgumser Putz" seinen Lieblingsaufenthalt.
Er setzte sich einsamen Nachtwanderern auf, indem er unversehens aus einem
Versteck heraussprang, und ließ sich dann eine Strecke weit tragen.
Erst beim nächsten Wegkreuz saß er wieder ab, denn an einem
Wegkreuz oder Bildstöckl kam ein Putz nicht vorbei.
Quelle: Der Schlern, Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde. J. Schgör, 1949, S. 267