DER "GEFRORENE"
Der Martele-Jaggl aus Pfitsch konnte sich "gefroren" machen.
Als zwei Bauern aus Pfammes einmal während des Holzziehens mit dem
Jaggl in heftigen Streit gerieten, ihn zu Boden warfen und ihm sodann
mit derben Knitteln auf Kopf und Rücken schlugen, gab der Jaggl keinerlei
Schmerzensäußerungen von sich und blutete auch nicht, die rasenden
Angreifer konnten schlagen, wie oft und wie lange sie wollten, denn der
Martele-Jaggl hatte sich eben "erefroren" gemacht und spürte
von all dem nichts. Und als dann die beiden Pfammeser von ihm abließen,
erhob er sich, als ob nichts geschehen wäre, und ging sogleich wieder
an seine Arbeit.
Quelle: Der Schlern, Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, 1923, S. 230