VON TÜCKISCHEN NORGGEN UND NÖRGGELEN
Die Norggen und Nörggelen - die einen waren eben größer, die andern kleiner - gefielen sich oft darin, den Leuten allerlei mutwilligen Schabernack zuzufügen. So etwa hängten sie in den Ställen oft zwei oder gar drei Tiere an einer Kette zusammen.
Um diese wieder frei zu machen, gab es nur ein Mittel: die Ketten durchzuhacken!
Dann hörte man die Männlein vergnüglich aus einem Winkel
herauslachen. Nur wenn man den Tieren mit einer Peitsche, in welche drei
Kreuze eingekerbt waren - eins auf dem dicken Ende, eins auf dem Ast und
das dritte auf der Rinde - unter Schreien auf den Rücken schlug,
lösten sich die Ketten von alleine - sehr zum Ärger der boshaften
Nörggelen, die somit das Nachsehen hatten!
Quelle: Ploner/Kofler in: Der Schlern, Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, 1923, S. 230