DER TOTENRAUB
In alten Zeiten beerdigte man in Mauls eine alte Kruschtnerbäuerin auf Flains, wobei man ihr den Schmuck, Ring und Ohrringe, nicht abnahm. Einige gewissenlose Burschen nun wollten des Goldes habhaftig werden und gruben die Tote aus. Da kratzte die Hand der Kruschtnerin einen der Leichenschänder, den Loch-Peter, derart im Gesicht, daß man all ihre Finger in seinem Gesichte sehen konnte.
Lange verheilte die Wunde nicht, die Narbe aber entstellte zeitlebens
seine Wange.
Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 71