DER TSCHINGLGEIST
Ein Fürsetzer (Vorspannknecht) vom Hofer in Feld zu Tschöfs
hatte zeitlebens die Ochsen erbärmlich geschunden. Ganz einerlei,
ob er auf der Fahrt mit Wein über den Brenner war oder heimwärts
mit Salz aus Hall kam. Zur Strafe für seine unmenschliche Behandlung
der Zugtiere muß sein Geist den ganzen Advent lang umgehen. Leute
vom Freihof in Ried sahen ihn oft, wie er mit einem Licht an der gegenüberliegenden
Talseite von der Reahrstatt bis zum Knappengrammelloch hin und herwandert.
Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 30