DIE ROTEN GEISTER
In der Nacht stieg ein Bauer den Kulm hinauf, um am Morgen im Steg zu
füttern. Plötzlich sah er einen rothaarigen Mann, der einen
feuerroten Geissbock bei sich hatte, und er klagte ihm, er sei verdammt,
fast um die ganze Welt mit dem Bock zu reisen. Er sei ein Betrüger
gewesen und müsse nun büssen. Dann bat er den Bauern, ihm das
Tier zu töten.
Der nahm ein Messer und stach los, aber er musste den Kampf aufgeben.
Der Geist hatte sich schon gefreut, machte jetzt aber ein ganz trauriges
Gesicht.
Wie Teufel fuhren die zwei Roten ins Tal, und es donnerte wie bei einem
Gewitter.
Quelle: Sagen aus Liechtenstein, Otto Seger, Nendeln/Liechtenstein,
1966/1980, Nr. 44