44. [Wechselbalg]
44. Wenn man dem Kinde Abends keinen Weihbrunn (Weihwasser) gibt, so kommt ein wildes ganz behaartes Wesen, nimmt das Kind weg, und legt ein anderes behaartes, ungestaltes Kind an dessen Stelle, Das ist der Wechselbalg. 1) (Trumau N. Ö.)
Wenn's donnert, so sagt man zu Kindern: Der Himmelvater greint, er ist härb (häb). 2) (Das.)
Wenn auf der Bergesspitze Wolken stehen, daß sie den Berg berühren, so sagt man, der Berg hat einen Hut.3) (Trumau N. Ö,)
1) Vergl. S, 233 fg,
2) Gr. Myth. 152. Halb heißt ungehalten, zornig. Schmeller 2, 235.
3) Vergl. Vernaleken, Alpensagen S. 271.
Quelle: Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Theodor Vernaleken, Wien 1859. S. 316
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Claudia Hackl, Mai 2005.
© www.SAGEN.at