2. [Der Ritter von Poran]
Bei Podhoran (zwischen Kuttenberg und Chrudim) sind die Überreste
der Burg Poran. Zu König Wenzels Zeiten soll hier ein Raubritter
gehauset haben, und für seine Übelthaten ist er in einen benachbarten
Wald so lange verwünscht, bis die Ruinen der Burg verschwunden sein
werden. Sonntagskinder behaupten, daß der Stamm eines Apfelbaumes
sich an jedem Weihnachtabend öffne, daß ein Greis daraus hervorsteige,
der sich die ganze Gegend mit finsterm Gesichte betrachtet; dann ruft
er aus: Noch immer nicht verschwunden!
Quelle:
Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Theodor Vernaleken,
Wien 1859. S. 112
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Claudia Hackl, März 2005.