34. [Abzählreime]
Abzählreime:
Wist'l, Wast'l, Leinwetkast'l,
auf der golden Wies'n
steht a goldes Pferd;
Bråntwein, Zucker drein,
was die Kua am Löff'l sch..ßt,
des g'hört dein!
(Trumau.)*
Annichi, bannichi, schlåg mi' nit,
Kraut und Ruabm måg i' nit,
kloani Fischerl aß i' gern,
Kån 's nit håm va meinen Herrn.D' Herrn gengen in Gårt'n,
spil'n si' mit di Kårten;
kimmt der Gigas Gågas Mån,
nimmt in (den) Schimm'l und reit't davon.
(Heil. Kreuz.)*
Das lautet in Röhrawiesen in Nied. Österr. nächst Horn:
Anichi banichi schlåg mi neid,
Kraut und Ruibn, des måg i neid,
Klani Fischl'n aß i gern,
Trau mi neid vur meine Herrn.D' Herrnleit sizand in Gårten,
Dan auf Fischl'n wårten,
Kumt da Gigas Gågas Mån,
Fährt mit Roß und Wågn davon,*
Die Wandelbarkeit des Volksliedes zeigt sich auch hier: In der Gegend von Stockerau singen die Kinder beim spielen:
Angerl, bangerl, schlåg mi net,
Kraut und Ruabn das måg i net,
Kloane Fischerl aß' i gearn
Kann's net håm vo' meini Herrn. -
Kikrihan, Kikrihan,
Sitz auf's Roß und reit davon,
geh du ålta Gågasma',
hast a zrissens Hemad a',
geh, du bist draust.
Quelle: Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Theodor Vernaleken, Wien 1859. S. 63f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Claudia Hackl, März 2005.