45. [Berggeist Gangerl]
Der Berggeist von Schemnitz wild geschildert als ein kaum drei Schuh
hohes Männchen mit grauem Rocke und grauer Kappe, mit langem weißem
Barte und einem goldenen Gürtel um den Leib.
In Gutwasser bei Budweis erzählt man von einem Berggeist Gangerl.
Er brachte oft ein heftiges sausen und rauschen hervor, so daß ganze
Felsstücke herabrollten. Frommen und fleißigen Bergknappen
zeigte er sich günstig. Manchem hat Gangerl zu Reichtum verholfen.
In Kärnten soll der Teufel "das Gangerle" heißen.
Vergl. Schmeller bair. Wörtb. 2 ,55. Ein nordischer Beiname Odins
war Gangleri d. i. der wandernde [sic]. (s. jüngere Edda: Gylfaginning;
ferner Gr. M. 148, 301.) Gan-hart (Teufel) Gr. Gramm. 2, 340.
Quelle:
Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Theodor Vernaleken,
Wien 1859. S. 232
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Claudia Hackl, März 2005.