DER HEXENKARREN
Eine Maid ging in einer Nacht von der Seemühle über einen Wiesenweg in ihr Dorf zurück. Da hörte sie auf der nahen Landstraße ein Wagengerassel. Froh darüber, auf dem Wagen von Bekannten nach Hause fahren zu können, lief sie übers Feld zur Straße, wo sie zu ihrem Schrecken einen Schubkarren ohne Gespann polternd und lärmend einherfahren sah. Sie lief sofort zum Wiesenweg zurück, sprang über den nahen Bach und rief in ihrer großen Angst: "Jesus Maria !" Da verschwand der lärmende Spuk des Hexenwagens, auf dem oft auch der Hexenmeister sitzt.
Quelle: Sagen aus dem Burgenland, Herausgegeben
von Anton Mailly, Adolf Pfarr und Ernst Löger, Wien und Leipzig 1931,
Nr. 49, Seite 85