Die bestrafte Krautdiebin
Ich war auf einem Feld, Kraut zu stehlen. Und als ich nach Hause kam, war die Hand lauter Blasen. Und am zweiten Tag war ich bei jener Hexe, ihr zu erzählen, daß ich von ihnen Kraut gestohlen habe.
Und sie sagte zu mir, warum ich nicht von ihr (es) erbeten hätte,
sie hätte es mir gegeben. Und ich sagte zu ihr, sie möge mir
etwas auf die Hand zu schmieren geben. Und sie gab mir Ohrfeigen und sagte
mir, ich (solle) nach Hause gehen, es wird mir besser sein. Und ich erzählte
einer alten Frau (den Vorfall). Sie sagte mir, daß sie eine Hexe
ist. Und früher wird (es) mir nicht von der Hand herunter gehen,
bis sie (nicht) sterben wird. Und ich und meine Gefährtin gingen
zu ihr, ihr Stroh heraus zu entleeren. Dann wird (es) mir (ver)gehen.
Quelle: Romani-Texte aus dem Burgenland (Burgenländische Forschungen, H. 24), Johann Knobloch, S. 43, Eisenstadt 1953, zit. nach Sagen aus dem Burgenland, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 56.