Der schwarze Klumpen
In einer finsteren Nacht kehrten einmal Bauern mit ihren Frauen von einem
Kirchweihfest in Kittsee in ihr nahes Dorf zurück. Auf der einsamen
Landstraße tauchte plötzlich eine unförmige Gestalt auf,
die wie ein schwarzer Klumpen aussah und sich den ganzen Weg vor den Leuten
fortwälzte. Wollten die Leute rechts oder links vorgehen, so schob
sich das Ungeheuer sofort nach dieser Richtung vor und verstellte auf
diese Weise den Bauern den Weg. Als sie ihren Hof erreicht hatten, warf
sich der Klumpen dreimal auf das Tor. In ihrer Verzweiflung fingen die
Bauern an zu beten, und unter tobendem Lärm verschwand die Spukgestalt.
Quelle: Adolf Parr und Ernst Löger, Sagen aus dem Burgenland, Anton Mailly Wien/Leipzig 1931, Nr. 39, S. 67f, zit. nach Sagen aus dem Burgenland, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 122.