Die Sage vom Goldberg

Vor Zeiten begab sich der Besitzer des Hausergehöftes auf dem Goldberg, einem Ausläufer des Jaukengebirges, nach Villach. Auf der Draubrücke bettelte ihn ein alter Soldat an und sagte: „Könnte leicht reich sein, wenn ich nur wüßte, wo der Goldberg zu finden ist. Mir träumte, daß unterm Herd beim Hauser am Goldberg ein großer Schatz vergraben ist - aber wo ist der Goldberg?“ Der gute Hauserbauer stutzte; „bin auch arm“, dachte er sich, gab dem alten Soldaten ein Geschenk und eilte ohne Aufenthalt nach Hause. Alsogleich machte er sich an die Arbeit, zerschlug den Herd und siehe da - richtig fand er den Schatz: einen mit Gold gefüllten Topf. Aus dem armen Schlucker wurde ein reicher Mann. Aus Dankbarkeit ließ er auf der Höhe des Goldberges ein Kirchlein bauen, das noch heute, freilich in verjüngter Gestalt, mit seinem schmucken Türmchen vom Goldberge herniederschaut. - Dieselbe Sage geht vom Staner in Gschriet ob Paternion.

Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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