Holzknecht und Teufel
Ein schöner Abstieg von der Koralpe ist der über die Rasing und durch den Pamsgraben bis zur Rieding. Im Pamsgraben gibt es massenhaft Felsblöcke; einer davon zeichnet sich durch seine Größe aus. Er ist in zwei Teile gespalten und ein schmaler Fußpfad führt mitten durch. Da sieht man linker Hand einige Kratzer und mehrere Spalten, die von einer Axt herzurühren scheinen. Hier soll der Teufel einmal mit einem Holzknecht eine Wette ausgetragen haben, mit den altbekannten Bedingungen: Gewinnt der Teufel, so gehört die Seele des andern ihm, ist das Gegenteil der Fall, so ist es Ehrenpflicht des Schwarzen, seinem Partner zeitlebens den Geldbeutel zu füllen. Es handelte sich darum, wer einen tieferen Einschnitt zustande bringt.
Der Teufel ging mit seinen Krallen ganz mörderisch ins Zeug, der Holzknecht aber nahm seine gute Axt und hieb in den Stein, indem er dabei ein Gebet sprach, so daß der Satan vor Wut den Krampf in den Händen bekam und den Stein fahren ließ. Natürlich gewann der Holzknecht die Wette.
Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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