Vom Schlosse Metnitz
Im oberen Metnitztale stand einst auf dem nördlichen Hange die Burg der Ritter von Metnitz. Unter den Mauern sollen viele Schätze liegen. Noch jetzt zeigt man ein Mauerloch, welches in einen tiefen Gang führt, wo diese Schätze aufgehäuft liegen. Aber im ganzen Jahre gibt es nur einen Tag, an dem man ihrer habhaft werden kann, und zwar am Palmsonntag. Wer an diesem Tage während der Palmweihe zu jenem Loche kommt, dem tritt ein Hund entgegen, der im Maul einen Schlüsselbund trägt, mit welchem man den Eingang zu den Schätzen eröffnen kann. Wer dem Hunde begegnet, darf nicht zurückblicken, sonst sieht er den ganzen Markt Metnitz in Flammen und im selben Augenblicke verschwindet der Hund und mit ihm der Schlüsselbund. Sieht er jedoch nicht zurück, so wird er Herr der Schätze und der reichste Mann des ganzen Marktes.
Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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