Sala bei Grafenstein
Zur Römerzeit soll in der Nähe von Leibsdorf bei Grafenstein eine Stadt, mit Namen Sala, gestanden haben. Wann und von welchem Volke sie zerstört wurde, verschweigt die Sage. Die Kirche der Stadt soll versunken sein, öfter aber vernimmt man noch ein fernes Läuten aus der Tiefe.
Ein Bauer in Leibsdorf hörte alle Samstagabende, wenn er sich zur Feierstunde auf seinem Felde befand, aus dem Boden herauf tiefes Läuten, stellte dann sofort die Arbeit ein und ging nach Hause. Eines Samstags vernahm er wieder den fernen Glockenton; weil er aber gerade pflügte und nur noch ein paar Furchen zu ziehen hatte, beendigte er seine Arbeit nach dem Läuten. Seitdem hörte er das Geläute der versunkenen Kirche nicht mehr, da er die Feierabendstunde nicht eingehalten hatte.
Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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