Die steinerne Brücke bei Kellerberg
Wenn man von Stadelbach nach Kellerberg geht, überschreitet man auf halbem Wege eine steinerne Brücke. Hoher Fichtenwald reicht bis an die Straße, ein Bach rauscht in der finsteren Tiefe.
In der Johannes- und der Christnacht sieht man auf der Brücke immer einen hellen Schein und vernimmt fürchterliche Stimmen. Ein Hund lief einst gegen diesen Lichtschein, er kehrte jedoch nicht wieder, man vernahm nur noch sein klägliches Heulen. Am nächsten Morgen fand man ihn mit zerschmettertem Schädel auf der Brücke liegen. In kalten Winternächten hört man das Wilde Gjad über diese Brücke sausen. Ein armer Fabrikarbeiter, dem es begegnete, rettete sich nur dadurch, daß er sich schleunigst in das linke Wagengeleise warf.
Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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