Des Teufels Blendwerk
Der Bauernsohn Josef Skutouz in Zell kehrte spät nachts vom Štin heim. Auf dem Rückwege, gleich hinter dem Gatter, wo das Kreuz steht, erblickte er plötzlich einen weißen Hasen mit rotleuchtenden Augen. Blieb er stehen, tat es der Hase auch und machte „Mandl steh auf". Dreimal blieben sie stehen. Josef dachte: Wenn ich zum Kreuze komme und der Hase verschwindet nicht, so wird es mich gruseln. Doch als er zum Kreuze kam, war der Hase verschwunden.
In der Nähe dieses Kreuzes spukt es gern. Derselbe Bursche sah einst etwas weiter unten Flammen aufschlagen, die in einiger Höhe erloschen. Wenn man etwas Geweihtes hinwirft, verschwindet das Blendwerk und der dort vergrabene Schatz kann gehoben werden. Da gruselte es den Mann, denn große Felsstücke flogen unversehens einmal vor, einmal hinter ihm zu Boden. Er drehte sich um und sagte: „Was für ein ,Tschure’ wirft nach mir?" fing an zu laufen und als er hinter das Gatter kam, hörte er drei Schweine fürchterlich grunzen. Aber er kam mit heiler Haut davon.
Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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