Das Gold tröpfelt
Vor langer Zeit kam ein Venediger in die Gegend von Ludmannsdorf, der mit einem Bergspiegel nach Gold suchte. Er fand dies nahe einer ergiebigen Quelle bei der Ortschaft Terdin, wo es in Form von kleinen Zapfen an einer Holzrinne hing. Den Fundort hielt er geheim und suchte ihn nur bei Nacht auf. Als er einmal von einem Bauern aus Rupertiberg gefragt wurde, wo er das wertvolle Metall finde, tat er den Ausspruch: »Zwischen Katolnig und Rawolnig tuat das Gold tröpfeln!« Dieser Reim hat sich in der Gegend bis in unsere Zeit erhalten und kann von vielen alten Leuten noch erfahren werden. Katolnig ist der Hausname eines Bauerngehöftes in Ottosch bei Rupertiberg, Rawolnig der eines Hofes in Edling bei Ludmannsdorf.Quelle: Johann Viertler, Sagen aus der westlichen Sattnitz, in: Kärntner Landsmannschaft, 1971, Heft 3, S. 6, zit. nach Sagen aus Kärnten, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1993, S. 152.