VERBORGENE SCHÄTZE AUF SCHLOß GEYERSBERG
Das an Ruinen reiche Friesach zeigt auch die Reste der Feste Geyersberg, im Volksmunde auch als "Annaschloß" bezeichnet.
Aus diesem Schlosse hat einst ein Handwerksbursche ein ganzes Pferdegeschirr aus reinstem Silber gebracht. -
Ein Mädchen spielte mit anderen Kindern auf dem Virgiliusberge "Verstecken", und gerieth dabei über eine Stiege hinab. Da erblickte es eine Tafel, die mit reinstem Silber gedeckt war. Das Mädchen nahm zwei Löffel mit, leider nicht mehr; die Mutter half der Kleinen später überall die "glückselige" Stiege suchen, aber vergebens. Die findet man nur einmal. -
Ein Knabe kam ebenfalls beim "Versteckenspielen" dieselbe Stiege hinab und sah drei Fässer, die er voll von Steinen glaubte; von denen steckte er sechs in die Tasche, um zu Hause damit zu spielen. Er vergaß darauf. Der Vater, welcher zeitweilig die Taschen seiner Kinder zu untersuchen pflegte, fand die vermeintlichen Steine. Und siehe - es waren zwei Zwanziger, zwei Dukaten und zwei alte viereckige Goldstücke. Der Knabe wurde befragt, die geheimnißvolle Stiege wieder eifrig gesucht, aber nicht gefunden.
Quelle: Sagen aus Kärnten, J. Rappold, Augsburg
und Leipzig, 1887, Nr. 40, Seite 59