DER TEUFELSSTEIN

In der Nähe von Preitenegg begegneten sich einst in der heiligen Nacht, in der die Schar der unheimlichen Geister am liebsten Unheil stiftet, zwei Teufel. Der eine trug einen gewaltigen Stein, den er von der Koralpe abgelöst hatte, und wollte damit gegen das Kirchlein zu Preitenegg fliegen, in dem er die Gläubigen zur Mette versammelt glaubte. Als der andere ihm sagte, daß die Mette schon vorbei sei und er zu spät komme, fluchte der Teufel und ließ den Felsblock fallen. Der drang zur Hälfte in die Erde, die andere Hälfte ragte viele Klafter weit gen Himmel empor.

Und noch heute steht er oberhalb Preitenegg auf einem wüsten, einsamen Fleck und nicht ohne Grauen geht der einsame Wanderer am "Teufelsstein" vorbei.

Franz Pehr, Kärntner Sagen. Klagenfurt 1913, 5. Auflage, Klagenfurt 1960, Nr. 32, S. 68