DIE "VERSTANTE ALM"
Do verstante Alm, dö is holt dö beste Alm weit in ganz Oberkarnten drin. Wos hiaz dö Krauppn seint, worn entar lautr Blotschn fürs Vieh und dö Küah hampp a Menge Tittlan ghabt. Wor holt olls schean grüan, wo hiaz olls Schnea und Stan is. Sebn hat noch a Lab Brot lei an Groschn ge; kostat. Do seint holt dö Leut übermüeti worn, von Butter hampp se Kögl gmacht und von Käs Kugln und hampp Kögl gschobn. Do hat se ober unser Herrgott gstroft, is olls af amol verschwur den und a Menge Stanrach worn und 's follt nur olle Jahr mehr Schnea und der Schnea geat nit wöck.
A Sentin hot noch wollan aufegean zan Halte und is a verstant worn und steat noch heutigstags dortn mitn Pfandlan über der Achsl. Und do sogn dö Leut, won mr an schworzn Hohne künat aufedrbringen, der dreimol krahnen mecht, so mecht olls wieder aper wearn. Abr so bringant holt kan aufe, weat a nieder entar hin.
Franz Pehr, Kärntner Sagen. Klagenfurt 1913, 5. Auflage, Klagenfurt 1960, Nr. 56, S. 116