SO SOLL MICH DER TEUFEL HOLEN

An der Straße zwischen Gramatl und Straßhof, wo die Pfarren Neunkirchen und Haßbach zusammengrenzen, stritten einst ein Fleischer und ein Weber heftig wegen eines Mädchens, welches sie beide liebten. Während des Gezänkes schrie einer der beiden: „Wenn das wahr ist (was du da sagst), so soll mich der Teufel holen!" Kaum war ihm dies vermessene Wort entflohen, so wurde er auch schon von dem bösen Feinde gepackt und winselnd und heulend in die Lüfte fortgetragen. Zum sühnenden Andenken dessen errichtete man auf jener Stelle ein steinernes Kreuz und meißelte eine Fleischhacke und ein Weberschifflein darauf ein.

Bildstock zwischen Gramatl und Straßhof © Harald Hartmann

Bildstock zwischen Gramatl und Straßhof
© Harald Hartmann, Jänner 2009

Weberchiffchen und Fleischhacke © Harald Hartmann

Weberchiffchen und Fleischhacke auf dem Bildstock bei Straßhof
© Harald Hartmann, Jänner 2009

Quelle:Carl Calliano, Niederösterreichischer Sagenschatz. Bd. I, S. 218, Wien 1926