Weshalb das Amstettner Kloster groß gebaut wurde
Vor 75 Jahren lebte in Gießhübl ein reicher Bauer, namens
Datzberger, der den Markt Amstetten durch die Erbauung eines Klosters
für Schulschwestern verschönern wollte. Da der Bauer im Zweifel
war, ob er das Kloster klein oder groß bauen sollte, beschloß
er, eine Wallfahrt auf den Sonntagberg zu unternehmen. Fände er bei
der Sonntagberger Wallfahrtskirche das große Tor offen, so wollte
er groß, im anderen Falle aber nur klein bauen lassen. In Sonntagberg
fand der fromme Pilger das große Westtor der Kirche weit geöffnet,
obwohl es vom dortigen Mesner nicht aufgesperrt worden war. Auf dieses
Ereignis hin faßte Datzberger den Entschluß, das Amstettner
Kloster groß zu bauen. Später spendete der verdienstvolle Klostervater
noch die Ziegel zum Bau der schönen Klosterkirche in Amstetten. (Nach
Heimerl.)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten. Amstetten 1951. S. 10 - 11.