Der "Boruck" von Bubendorf
Der alte Hingermüller aus Bubendorf war weit und breit als einer der stärksten Männer bekannt. Man sagte ihm nach, dass er einmal sogar einen Zwieeimer Most mit seinen kraftvollen Armen emporhob und aus dem Beilloche trank!
So tapfer und schneidig der Hingermüller auch war, einmal lief ihm doch das Gruseln über den Rücken. Es war damals, als ein Knecht, der über die Stifts-Au gegangen war, bei der Haustüre hereinstürzte und noch ganz fassungslos erzählte, es sei ihm der "Barock" - es war dies angeblich ein Förster, der sich selbst erschossen hatte - begegnet. Ein Mann mit grünem Hute sei auf ihn zugegangen, habe einige Worte mit ihm gewechselt und auf die Frage, wie es ihm gehe, erwidert:
"Mir geht es nicht gut und geht es nicht schlecht; ich muss halt immer herumgehen auf der grünen Au." Aus diesen Worten habe der Knecht gemerkt, mit wem er es zu tun habe und sei eiligst entflohen. (Mit gütiger Erlaubnis des Verfassers dem reizenden Büchlein "Von kleinen Leuten" von DT. P. Petrus Ortmayr entnommen.)
Quelle: Sagen aus
dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes
Amstetten, Hrsg. Ferdinand Adl, Amstetten 1952.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
© digitale Version: www.SAGEN.at .