DIE DANHAUSERHÖHLE

Diese Höhle ist am Bracherberg in der Nähe von Ybbsitz. Die Danhauserhöhle steht im Ruf, einen großen Schatz zu bewahren. Der Eingang, sagt man, sei niedrig und eng, so daß man nur mit großer Müh durchkomme. Tiefer im Berg werde sie breit und hoch, aber ein See verwehre das Weitergehen. Am See liegt ein Kahn und im Kahn stehe ein Fährmann, der den Besucher auf Begehr hinüberführt. Drüben aber sitze an einem steinernen Tische der Danhauser. Neben ihm stehen Truhen mit Gold gefüllt und von großen schwarzen Hunden bewacht. Nur wer einen Spruch kennt, dürfe vom Schatze nehmen und gelange glücklich wieder zurück. Ein armer Schmied dieser Gegend, welcher die Höhle öfters besucht hatte, fing plötzlich an sein Haus zu bauen und ward ein reicher Mann, ohne daß man je erfuhr, wie er zu seinem Gelde gekommen sei. Übler erging es zwei Handwerksburschen, die sich hineinwagten, aber nicht wiederkehrten.


Kommentar: (Becker, Ötscher.)
Quelle: Carl Calliano, Niederösterreichischer Sagenschatz, Wien 1924, Band II, S. 70