Der verfluchte Erlaberg

Vor langer Zeit konnte über den steilen Erlaberg an der alten Bundesstraße bei Klein-Erla kein Fuhrwerk fahren. Die Tiere blieben wie gelähmt stehen, weder eine Vorspann noch Schläge konnten Abhilfe schaffen. Der Berg war wie verhext, angeblich sogar von Teufeln besetzt. Das dauerte so lange, bis man auf dem Berge eine Steinsäule mit einem Kreuzbild aufsteIlte. Diese Säule führte man von Mauthausen über Enns mit sieben schwarzen Ziegenböcken bis zum Beginn der Steigung. Dann wurden die Böcke derart geprügelt, dass sie unter grässlichem Gemecker die Steinsäule auf den Berg zogen. Mit dem Augenblick, wo die Steinsäule eingesetzt worden war, konnten alle Fuhrwerke wieder ungehindert über den Berg. Dem Vernehmen nach sollen die sieben Ziegenböcke jene sieben Teufel gewesen sein, die den Berg verhext hatten. (Ehn.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Hrsg. Ferdinand Adl, Amstetten 1952.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
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