Das Georgs-Bründl

Eine halbe Stunde aufwärts am Wege nach der Schwarzlucken am Friesling steht eine dem hl. Georg geweihte Kapelle, wohin alljährlich zweimal die Pfarrgemeinde St. Georgen am Reith in Form einer Prozession zieht. Die Statue am Altar der Kapelle stellt den hl. Georg dar, wie er den Lindwurm erlegt. Diese Bildhauerarbeit diente früher der Pfarrkirche in St. Georgen am Reith als Altarbild. Über die Gründung der Kapelle erzählt die Sage:

Ein erblindeter Bauernbursche wurde im Traume ermahnt, sich mit dem Wasser des erwähnten Bründls die Augen zu waschen. Er ließ sich an den Platz führen, tat, wie ihm geheißen, und erhielt tatsächlich wieder sein Augenlicht. Aus Dankbarkeit ließ er die Kapelle erbauen, die nun sehr häufig von Andächtigen aufgesucht wird. Viele Menschen sind auch heute noch der Meinung, daß das Wasser Heilkraft besitze. Die Kapelle, seit dem Jahre 1906 im Besitz des Bauernhauses Groß-Bromau, wird Georgs-Bründl oder Jörgl-Kapelle genannt. (Korntheuer.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Amstetten 1951,
S. 120

Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Juli 2006.
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