Die Entstehung der Kollmitzberger Kirche
Vor langer Zeit sollte eine Prinzessin einen grausamen Fürsten heiraten.
Da sie aber nicht wollte, floh sie zu ihrer Freundin, die auf dem Kollmitzberg
ein Häuschen erbaut hatte. Der wegen der Weigerung wütende Fürst
verfolgte die Prinzessin mit seinen Häschern. Als die Verfolger schon
in der Nähe des Häuschens waren, versteckte sich die Prinzessin
hinter einem Dornengestrüpp, welches sofort die Verfolgte mit zahlreichen
Ranken umwucherte. Der Fürst durchstöberte das ganze Haus und
auch den Dornstrauch ließ er absuchen, aber die dichten Ranken bargen
die Prinzessin vor den Blicken der Verfolger. In größter Eile
wollte nun der Fürst den steilen Abhang gegen Ardagger mit seinem
Pferde hinuntersprengen, doch stürzte er und stieß sich dabei
das eigene Schwert ins Herz. Als Dank für die wunderbare Errettung
ließ die Prinzessin auf dem Platze, wo der Dornstrauch stand, eine
Kirche bauen. (Nach Heimerl, Herbst, vergleiche auch die Sage von der
Agathakirche!)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten. Amstetten 1951. S. 24 - 25.