Das erlöste Laternenmanderl
Als einst ein Bauer spätabends aus Ferschnitz mit seinem Pferdewagen
nach Perasdorf zurückfuhr, sah er auf dem Hochbruckerberg ein Männlein
mit einer helleuchtenden Laterne stehen. Ohne ein Wort zu sagen, setzte
sich das Manderl auf den Wagen. Trotzdem der Wagen auf einmal so schwer
wurde, daß ihn die Pferde kaum weiterziehen konnten, war der Bauer
nicht ungehalten, denn das Laternenmanderl erleuchtete den stockdunklen
Weg. Als der Bauer in Perasdorf angekommen war, sprach er: "Dank
dir Gott, daß du mir so schön geleuchtet hast." Das Manderl
entgegnete: "Dank dir Gott, daß du mich erlöst hast"
... und flugs war es verschwunden. Eine ähnliche Begebenheit hat
sich im Scheibenholz zugetragen. (Nach Albrecht, Hoffer.)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten. Amstetten 1951. S. 12 - 14.