Der Spuk am Putzengasteig

Der Putzengasteig liegt zwischen Unterkirchen und Lettenwag. Dort hausten in alten Zeiten Geister, und viele Leute wollten auch diese Geistererscheinungen wahrgenommen haben. In dem Häuschen, das dort steht, wohnte einst eine arme Frau mit ihren Kindern. Da wurde die Frau einmal krank und sandte mitten in der Nacht ihr Töchterlein nach Hollenstein, um ihre Mutter zur Hilfeleistung zu holen. Als das Mädchen bei der Lettenwager-Mühle vorbeikam, saß dort ein hundeartiges Tier mitten auf dem Wege und gab klagende Laute von sich. Das Kind ängstigte sich sehr und kroch betend an der gruseligen Stelle vorüber. Als es auf dem Rückwege mit seiner Großmutter an derseJben Stelle vorüberkam, wiederholte .sich der Spuk nicht mehr. So hatte das Gebet aus reinem Kinderherzen eine arme Seele erlöst. Von dieser Zeit an wurde am Putzengasteig keine Geistererscheinung mehr beobachtet. (Pschorn.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Amstetten 1951,
S. 112

Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Juli 2006.
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