Das Futterschneiden auf dem Saurüssel
In einem Bauernhof auf dem Saurüssel war das Fluchen zu Hause. Als wieder einmal ein Arbeitstag mit Schimpfen und Fluchen vergangen war, legten sich die Hausleute müde in die Betten. Es war schon ziemlich spät, auf einmal hörten sie im Stadel ein Poltern und Lärmen. Es dauerte nicht lange, da begann die Futtermaschine zu schneiden. Dieses bekannte Geräusch hielt zwei bis drei Stunden an. Niemand von den Hausleuten wagte es, die Ursache des Lärmens zu ergründen. Erst am Morgen gingen alle mitsammen vorsichtig in den Stadel und sahen zu ihrem Erstaunen, daß alles in schönster Ordnung dalag. Da machte sich der Bauer auf den Weg und erzählte dem Pfarrer den ganzen Vorfall. Dieser weihte das Haus ein, die Hausleute gewöhnten sich das Fluchen ab und das geheimnisvolle Futterschneiden wiederholte sich nicht mehr. (Sattler.)
Quelle: Sagen aus
dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes
Amstetten, Hrsg. Ferdinand Adl, Amstetten 1952, S. 46
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
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