Der unbarmherzige Strolch

Vor 200 Jahren machte ein Strolch die Gegend von Erla unsicher. Dieser jagte alle Menschen, deren er habhaft wurde, auf Bäume und schoss sie dann ohne Erbarmen herunter. Einmal versprach er einem Pfannenflicker, dass er ihm nichts zuleide mache. Er hätte nur Freude, wenn er mit dem Geschirr auf dem Rücken einen großen Lärm schlage, er solle nur auf einen danebenstehenden Baum klettern. Kaum war der arme Pfannenflicker auf dem Baume, als ihn der Strolch kaltblütig herunterschoss und sich am Poltern des Geschirrs ergötzte. Zumeist verübte der Strolch seine Schandtaten in der Abend- und Nachtzeit. Endlich wurde er gefangen und, auf einem Mistwagen angebunden, der Richtstätte von Erla zugeführt und hingerichtet. (Ehn.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Hrsg. Ferdinand Adl, Amstetten 1952.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
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