Der Teufel als Bäcker

Der über 80 Jahre alte Saurüßler erzählte mir folgende Begebenheit: Bei der Saurüßler-Mühle sieht man .noch heute einen großen, hohlen Stein, in welchem vor vielen, vielen Jahren der Teufel Brot gebacken haben soll. Einst rief im Vorbeigehen ein übermütiger Bursche dem Teufel zu, er möge auch für ihn einen Laib Brot mitbacken. Tatsächlich wartete der Teufel mit einem Brotlaib unter dem Arm auf den in der Nacht heimkehrenden Burschen. Er verstellte dem verdutzten Burschen den Weg und forderte als Lohn seine Seele. Der Nachtschwärmer hatte zum Glück eine dem Teufel tiefverhaßte Haselrute bei sich, mit der er den höllischen Zottelpelz so lange salzte, bis er fluchend davonhumpelte. (Berger.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Hrsg. Ferdinand Adl, Amstetten 1952, S. 42
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
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