Die Bauernherberge
Auf dem Sträßlein, das von Spitz über das Rote Tor nach
Wolfenreith führt, befindet sich an einer Wegbiegung eine kleine
Unterstandsstelle, welche allgemein die Bauernherberge heißt. An
sie knüpft sich ein Geschichtlein aus der Zeit der Türkenkriege,
wo auch im Waldviertel vereinzelte Scharen jenes wilden Volkes herumgestreift
sein sollen. Damals wurde ein gegen Spitz herab wandernder Bauer von einem
Türken angefallen. Er entwischte aber und lief rasch davon. Hinter
ihm eilte der Feind mit drohend geschwungenem Säbel nach. Ersterer
sah plötzlich nach einer starken Wegbiegung eine Unterstandstelle
und versteckte sich geschwind darin. Der Türke übersah sie in
seinem wütenden Laufen und stürmte blindlings vorwärts.
So verdankte der Bauer jenem Unterschlupf seine Rettung und dieser bekam
davon den Namen "Bauernherberg".
Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems a. D. 1926, Nr. 41, S. 51f