Die Entstehung der Karnerkapelle
Hinter der Pfarrkirche von Stein ist hart an die Felsen ein Haus angebaut, welchem man es wohl kaum mehr ansieht, daß es einst eine schöne Kapelle gewesen sei. Die Gewölbe unter ihr dienten als Beinhaus des Pfarrfriedhofes. Das kleine Kirchlein war daher die Karnerkapelle.
Hinter der Pfarrkirche in Stein-Krems sind tatsächlich
kleine Häuser in
den Felsen gehauen
© Wolfgang
Morscher, 1. August 2005
Das Volk weiß nicht nur von den schönen großen Särgen zu berichten, die einst im erwähnten Gewölbe standen, sondern auch, wie jene entstanden ist.
Einst fuhren zwei Männer die Donau herab und verunglückten
mit ihrem Schiffe an den Felsen, welche in der Nähe der Steiner Kirche
aus der Donau herausragten. Wie durch ein Wunder gelangten sie aber doch
unversehrt ans Ufer, ließen zum Danke für ihre Rettung die
Karnerkapelle hinter der Pfarrkirche an die Felsen bauen und bestifteten
selbe reichlich. Ueber das Kirchlein hatte wohl der Steiner Pfarrer zu
verfügen, es gehörte aber eigentlich zum Bürgerspital von
Langenlois.
Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems a. D. 1926, Nr. 87, S. 92f