Die Trudenwand
Auf den Höhen ober Wösendorf liegen auf einer heideartigen Wiese, auf der sogenannten "Geis", einige ungeheure Felsblöcke aufeinander getürmt. Daneben zeigt eine Steinplatte zwei Fußeindrücke. Deutlich sind ein Meter lange Plattfüße mit den Zehen erkenntlich. Das Volk sagt, diese Eindrücke stammen von einer Trud her, welche einst hier bei den Felsen gehaust hat. Alte Leute glaubten, daß diese Füße stets wachsen. Vor 50 Jahren seien sie noch viel kleiner gewesen. Merkwürdigerweise ist die eine Fußspur viel kürzer als die andere.
Wie anderorts suchten auch hier des Nachts die Truden Menschen auf und
drückten sie während des Schlafes. Einmal war in Wösendorf
eine sehr böse Magd, die durch eine Trud den Tod gefunden haben soll.
Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems a. D. 1926, Nr. 52, S. 62