Das Stift Göttweig auf dem Waxenberge
Ursprünglich sollte das Stift Göttweig auf dem Waxenberge sein. Man begann es bereits dort zu erbauen. Die Mauern aber, welche tagsüber errichtet wurden, standen am nächsten Morgen auf dem Göttweiger Berge. Dies wiederholte sich einige Male. Darum entschloß sich der Gründer des Klosters, es an seiner heutigen Stelle zu erbauen.
Benediktinerstift Göttweig, Furth bei Göttweig
"Das Österreichische Montecassino" in malerischer Landschaft
© Berit
Mrugalska, 1. August 2005
Nach anderer Ueberlieferung stand dasselbe sogar schon längere Zeit
auf dem Waxenberge. Den Mönchen war dies aber nicht sehr angenehm,
denn der kleinere Göttweiger Berg gegenüber schien ihnen in
vieler Hinsicht weit geeigneter, sie sehnten sich die Erfüllung ihres
Wunsches aufs innigste herbei. Während einmal alle Bewohner des Stifles
in nächtlichem Schlummer lagen, trugen Engel das Gebäude hinüber.
Am nächsten Morgen sahen die erwachten Stiftsinsassen zu ihrer größten
Ueberraschung und Freude, daß sich das Kloster in unveränderter
Gestalt auf dem von ihnen gewünschten Platze befand. Der Gipfel des
Waxenberges wies keine Spur mehr vom darauf bestandenen Stiftsgebäude
auf.
Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems a. D. 1926, Nr. 83, S. 89